Rückblick Gedenktag 2025
Am und rund um den fünften Jahrestag des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 gedachten viele Menschen in und um Hanau der Opfer.
Die offizielle Gedenkstunde von Stadt Hanau und Land Hessen fand am Mittag des 19. Februar 2025 im Congress Park Hanau statt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt die zentrale Rede.
Auf dieser Seite des Digitalen Denkmals finden Sie Impression und Informationen des fünften Jahrestages.
Bilderquelle: Stadt Hanau / Moritz Göbel
Programm Gedenktag 2025
Gemeinsam gedenken für Zusammenhalt und Zukunft
Fünfter Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau mit Gedenkstunde für die Opfer vom 19. Februar 2020
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht bei der zentralen Gedenkveranstaltung im Congress Park Hanau
Gökhan Gültekin
Sedat Gürbüz
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtović
Vili-Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
Ferhat Unvar
Kaloyan Velkov
wurden am 19. Februar 2020 in Hanau bei einem rassistischen Attentat ermordet.
Bei der zentralen Gedenkstunde erinnern die Stadt Hanau und das Land Hessen der Opfer des Terroranschlags vor fünf Jahren. Unter dem Motto „Gemeinsam gedenken für Zusammenhalt und Zukunft“ werden ab 12 Uhr Emis Gürbüz, die Mutter des ermordeten Sedat Gürbüz, Serpil Temiz Unvar, die Mutter des ermordeten Ferhat Unvar und Said Etris Hashemi, der bei dem rassistischen Anschlag verletzt wurde und seinen Bruder Said Nesar Hashemi verlor sowie Çetin Gültekin, Bruder des ermordeten Gökhan Gültekin, sprechen. Die zentrale Rede der Gedenkstunde wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier halten. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky sind weitere Redner. Gerahmt wird die Gedenkstunde von den Musikstücken „La Terre vue du Ciel – Die Erde vom Himmel betrachtet“, Cassandra Steen wird „Du“ und „Heal the World“ singen. An der Gedenkstunde nehmen Familienangehörige der Opfer sowie weitere geladene Gäste im Congress Park Hanau teil.
„Die Opfer und der Tag des Attentats in Hanau dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Sie sind uns Mahnung, gemeinsam für Demokratie und Zusammenhalt einzustehen und uns entschieden gegen Rassismus, Extremismus, Hass und Hetze zu positionieren“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky. Er betont, dass in Hanau zurzeit das „Haus für Demokratie und Vielfalt“ entsteht: „Es wird ein Haus der Begegnung für alle Menschen, ein Haus für Hanau, von Hanau und wegen Hanau, das ein klares Zeichen für die Zukunft setzt. Wir haben direkt nach der schrecklichen und unfassbaren Tat die Opfer in den Fokus gestellt und die Förderung des Zusammenhalts. Diese Linie behalten wir in dem Wissen bei, dass nichts von dem, was geschehen ist, wiedergutzumachen ist und wir uns für ein friedliches Miteinander einsetzen“.
Am Abend des 19. Februar 2025 wird an den beiden Tatorten der Opfer des Anschlags gedacht. Wie in den vergangenen Jahren sind am Heumarkt (gegen 21.30 Uhr) und am Kurt-Schumacher-Platz (circa 21.30 bis 22.30 Uhr) von der „Initiative 19. Februar“ Mahnwachen geplant. Im Namen der Stadt, des Landes und des Bundes werden an den Grabstätten in Hanau, Offenbach, Bulgarien, Rumänien und in der Türkei Blumen- und Kranzniederlegungen organisiert.
- 08:00 Uhr – Otto-Hahn-Schule (Kastanienallee 69) - Beginn des Tages mit einer Schweigeminute, Workshops, Ausstellungen, eine Lesung und ein Chorprojekt
- 09:00 Uhr – Eppsteinschule (Doorner Straße 49) - Ansprachen und eine Gedenkminute
- 09:00 Uhr – Stadtpfarrkirche Mariae Namen (Im Bangert 8) - Eucharistiefeier mit Gedenken an die Opfer des Anschlags
- 09:00 Uhr & 16:30 Uhr – Hauptfriedhof Hanau - Gebet von Imam Macit Bozkurt (Islamischer Verein Hanau e.V.) an den Gräbern
- 11:00 – 11:20 Uhr – Kaufmännische Schule Hanau (KSH) - Schweigeminute, Christliches und muslimisches Gebet, Lesung eines Textes und Nennung der Namen der Opfer
- 11:20 Uhr – Schulzentrum Hessen-Homburg - Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer,
- 12:00 – 20:00 Uhr – Marienkirche - Geöffnet zum stillen Gedenken
- Ganztägig – Stadtpfarrkirche Mariae Namen & Kirche St. Elisabeth - Offene Kirchen mit brennender Trauerkerze zum persönlichen Gedenken
- 13:00 Uhr – Memory-Walk zu den Tatorten (Kurt-Schumacher-Platz & Heumarkt) - Organisiert von der Schulseelsorge
- 13:15 Uhr – Otto-Hahn-Schule - Kranzniederlegung am Tatort Kurt-Schumacher-Platz mit Schüler:innen und Lehrkräften
- 14:00 Uhr – Friedhof Offenbach - Gedenken am Grab von Mercedes Kierpacz
- 14:30 Uhr – Kirche St. Elisabeth (Kastanienallee 68) - Eucharistiefeier mit Gedenken an die Opfer des Anschlags
- 15:00 Uhr – Friedhof Dietzenbach - Gedenken am Grab von Sedat Gürbüz
- 16:30 Uhr – Hauptfriedhof Hanau - Zweites Gebet von Imam Macit Bozkurt
- 18:00 – 20:00 Uhr – Islamisches Informations- und Begegnungszentrum (Bruchköbeler Landstraße 41a) - Podiumsdiskussion unter dem Motto „Hanau darf sich nicht wiederholen: Antimuslimischer institutioneller Rassismus in der Gemeindearbeit“. Mit Dr. Mohamed Navid Johari und Pfarrer Prof. Dr. Werner Kahl
- 19:00 Uhr – Kirche St. Elisabeth (Kastanienallee 68) - Gemeinsame religiöse Gedenkfeier mit der Wallonisch-Niederländischen Kirche und der Jüdischen Gemeinde Hanau. Bitte um Frieden, Versöhnung und Akzeptanz
- 19:00 Uhr – Evangelische Kirche Steinheim (Ludwigstraße 27 – 31) - Taizéandacht mit dem Titel „Verbunden im Herzen. Veranstaltet vom Ökumenekreis Steinheim und Klein-Auheim
Weitere Veranstaltungen zum Gedenken
Am 23. Februar (18 Uhr) findet in der Marienkirche ein Gospelgottesdienst zum 19. Februar unter Beteiligung der Sinti- und Roma-Gemeinde statt.
Vom 25. Januar bis 22. Februar ist im Foyer des Neustädter Rathauses (Marktplatz) die Ausstellung „5 Jahre – 19. Februar 2020“ zu sehen. Organisiert ist sie vom Trägerverein Kulturzentrum Pumpstation e.V. (KUZ Hanau) und „Demokratie Leben! Hanau“ und täglich von 14 bis 17 Uhr zu sehen, an den Markttagen - also mittwochs und samstags - öffnen sich die Türe bereits um 10 Uhr. Der Eintritt ist frei. Zu sehen ist eine Chronik der vergangenen 5 Jahre seit dem rassistischen Anschlag am 19. Februar 2020. Die Ausstellung dokumentiert in Form von Fotos das Geschehen im Rahmen der Jahrestage, ergänzt durch Zitate, Dokumente und digitale Medien, die per QR-Code aufgerufen werden können.
Am 28. Januar (19 Uhr) lesen Cetin Gültekin, Bruder des ermordeten Gökhan Gültekin, und Mutlu Kocak im Kulturforum Hanau aus dem Buch „Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland“.
Ab 12. Februar gedenkt die Kaufmännische Schule Hanau mit einem Banner der Opfer des Attentats.
Am 14. Februar (13.15 Uhr) findet im Haus der Begegnung (Bruchköbeler Landstraße 41a) die Freitagspredigt des Islamischen Informations- und Begegnungszentrums mit Dr. Mohamed Navid Johari unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung“ statt.
Am Samstag, 15. Februar (16 bis 18 Uhr) lädt das Internationale Kulturzentrum Hanau e.V. zu Kundgebung und Aufzug zum 5. Jahrestag des Hanau-Attentats auf den Marktplatz ein. Ab 19 Uhr findet im Congress Park Hanau die Gedenkveranstaltung "#5 Jahre danach" statt, weitere Informationen auf der Seite der "Initiative 19. Februar Hanau".
Der zentrale Gedenk-Gottesdienst zum 19. Februar in der Marienkirche am 16. Februar (10.30 Uhr) findet gemeinsam mit Bischöfin Dr. Beate Hofmann, Dekan Dr. Martin Lückhoff, Pfarrer Prof. Dr. Werner Kahl unter Beteiligung der Bildungsinitiative Ferhat Unvar statt. Um 16 Uhr findet die Gedenkveranstaltung für Kaloyan Velkov in der Christkönig Gemeinde Erlensee, Norbert Weidlich-Haus, statt.
Am 17. Februar (19 Uhr) treffen sich Etris Hashemi, Bischöfin Kirsten Fehrs (Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, EKD), Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Dekan Dr. Martin Lückhoff zu einem öffentlichen Podiumsgespräch mit der Frage „Was kann die Zukunft bringen?“ in der Marienkirche. Vom 17. bis 19. Februar werden im Eingangsbereich der Eppsteinschule (Doorner Straße 49) Stellwände gestaltet, die den Opfern des Anschlages Rechnung tragen und als Ausstellungsgalerie für alle Klassen aufgebaut werden.
Zu einem interreligiösen Koran- und Bibelgespräch zur Überwindung von rassistischen Vorurteilen mit Pfarrer Prof. Dr. Werner Kahl lädt das Ajoki (Johanneskirchplatz; Sternenzimmer) am 18. Februar (18 Uhr) ein.
Verkehrshinweise für den 19. Februar in Hanau
Am 19. Februar (Mittwoch) werden verschiedene Gedenkveranstaltungen im Stadtgebiet Hanau stattfinden, welche zum Teil Auswirkungen am Schloßplatz, Heumarkt und Kurt-Schumacher-Platz auf den Individualverkehr haben. Überdies kann es zeitweise zu Einschränkungen bei der Befahrbarkeit im Bereich der Birkenhainer Straße für den Fahrzeugverkehr kommen. Die verkehrlichen Maßnahmen für die Gedenkveranstaltungen beginnen bereits am frühen Morgen und gehen bis in die späten Abendstunden. Die Zufahrt bis zu den eigentlichen Sperrungen ist möglich. Verkehrsteilnehmende werden gebeten auf die Teilnehmenden zu achten und es wird empfohlen, die Bereiche großräumig zu umfahren.